Von der Atlantikküste nach Verona auf dem Europäischen Fernwanderweg E5

Wer die 3.200 km des Europäischen Fernwanderwegs E5 oder zumindest Teile davon auf sich nimmt, kann sich auf eine eindrucksvolle Tour freuen. Wandern lernen nicht nur fünf Länder und ihre Landschaften kennen, sondern durchqueren auch die Alpen auf aussichts- und traditionsreichen Wegen. Der Weitwanderweg beginnt am westlichsten Festlandspunkt Frankreichs in Pointe du Raz und führt zunächst entlang der Atlantikküste, bevor es ins Inland geht. Nach 2.100 km gen Osten verlässt die Route Frankreich und erreicht das Schweizer Jura. Über den Bodensee führt der Weg nach Deutschland und Reisende wandern auf einer der ältesten Fernwanderrouten Europas durch die Österreichischen Alpen gen Italien. Sie durchqueren Südtirol und erreichen zuletzt Verona, wo der Weitwanderweg endet.

Während in Frankreich die Atlantikküste, die raue Landschaft der Bretagne und die sanfte Hügellandschaft der Vogesen zu den Höhepunkten des E5 gehören, ist die Alpenüberquerung ab Konstanz oder Oberstdorf der am häufigsten begangene Teil des Fernwanderwegs. Malerische Bergseen, urige Hütten und manch bergsteigerische Herausforderung warten hier auf die Wanderer. Die Kemptner Hütte in den Allgäuer Alpen gehört zu den Übernachtungsstationen. Sie ist ein Beispiel dafür, warum Wanderer die Tour nicht so schnell vergessen werden. Das Zusammenspiel aus der gemütlichen Hüttenatmosphäre eines Familienbetriebs, spektakulären Aussichten und regionaltypischen Leckereien lässt den Alltagsstress vergessen.

Die Etappen des E5 sind unterschiedlich lang und reichen von entspannten 5 km bis hin zu zehrenden Touren mit einer Länge von 30 km. Die meisten Abschnitte sind als leicht bis mittelschwer zu bezeichnen. Gerade im alpinen Teil gibt es Passagen, die nur für Geübte Wanderer geeignet sind. Meist finden sich aber Umwege, sodass die Touren für jedermann und -frau machbar sind.